Nationaler Krebsplan

Bekämpfung der Krankheit Krebs

Mit über 218.000 Todesfällen pro Jahr ist Krebs die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Jahr für Jahr werden etwa 470.000 Neuerkrankungen bei dieser Krankheit registriert. Die Bundesregierung versucht über den Nationalen Krebsplan zusammen mit entsprechenden Organisationen diese Krankheit zu eliminieren. Beim „Nationalen Krebsplan“ handelt es sich um ein Kooperationsprogramm, welches bereits im Jahr 2008 begonnen wurde und nun immer mehr Fortschritte verkünden kann.

Initiiert wurde der Nationale Krebsplan durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), welches in Zusammenarbeit mit der Deutschen Krebshilfe, der Deutschen Krebsgesellschaft und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren unter Beteiligung von mehr als 20 Organisationen und deutlich über 100 Experten im Gesundheitswesen ein Handeln abstimmen möchte, mit dem die Krankheit Krebs bekämpft werden kann.

Die Handlungsfelder

Kernstück des Nationalen Krebsplans sind vier vorrangige Handlungsfelder, welche folgend kurz beschrieben werden.

Weiterentwicklung der Krebs-Früherkennung

Die Krebs-Früherkennung soll weiterentwickelt werden. Die Bevölkerung soll im Rahmen dieses Zieles besser über die Risiken und den Nutzen der Früherkennungsmaßnahmen informiert werden. Betroffene sollen auch aktiv informiert werden, wenn eine Teilnahme an nützlichen Früherkennungsmaßnahmen möglich ist. Dadurch soll die Inanspruchnahme der Maßnahmen gesteigert werden. Die bereits bestehenden Früherkennungsmaßnahmen für Darmkrebs und Gebärmutterhalskrebs soll durch Einladungsverfahren wirksamer gemacht werden.

Weiterentwicklung onkologischer Versorgungsstrukturen

Die onkologischen Versorgungsstrukturen weiterzuentwickeln ist ein weiteres vorrangiges Handlungsfeld des Nationalen Krebsplans. Mit diesem Ziel soll erreicht werden, dass über die Versorgung von Krebskranken aussagekräftigte Qualitätsberichterstattungen vorliegen. Dies soll durch eine datensparsame Tumordokumentation, klinische Krebsregister und angemessene psychoonkologische Betreuung von Krebskranken erfolgen.

Effiziente onkologische Behandlung und Therapieansatz

Durch eine effiziente onkologische Behandlung und einen effizienten Therapieansatz sollen Krebserkrankte einen schnellen Zugang zu einer wirksamen Therapie haben, die dem aktuellen Stand der Forschung entspricht.

Stärkung der Patientenorientierung

Qualitätsgesicherte Informations-, Hilfs- und Beratungsangebote sollen den Krebserkrankten und deren Angehörigen zur Verfügung stehen, damit die Entscheidungsfähigkeit über mögliche/notwendige medizinische Maßnahmen unterstützt und die Kompetenzen gestärkt werden. In diesem Zusammenhang soll auch die Kommunikation aller Beteiligten intensiviert werden. Als Beteiligte werden die Erkrankten, die Ärzte und die Pflegenden bezeichnet.

Nationaler Krebsplan wird bereits praktiziert

Bislang liegen bereits mehr als 100 Empfehlungen vor, wie im Rahmen des Nationalen Krebsplans die Versorgung der Krebserkrankten optimal weiterentwickelt werden kann. Mit der Umsetzung des Krebsplans wurde hier bereits begonnen. Der Bundesgesundheitsminister und die zuständigen Spitzenorganisationen haben sich im Februar 2012 getroffen, um sich abzustimmen, wie mit den bislang erarbeiteten Empfehlungen umgegangen wird. Dabei wurden die nächsten Schritte in einer Gemeinsamen Erklärung festgeschrieben. Primär werden die Weiterentwicklung der Früherkennungsmaßnahmen von Gebärmutterhalskrebs und von Darmkrebs und die Reduzierung von Dokumentationsaufwand in der Krebsversorgung vorangetrieben. Auch auf die flächendeckende Einführung von klinischen Krebsregistern und die Verbesserung der psychoonkologischen Unterstützung der an Krebs Erkrankten und deren Angehörigen wird ein Schwerpunkt gelegt.

Autor: Klaus Meininger

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