Beratungen

Studie soll Klarheit bringen

Wie der Gemeinsame Bundesausschuss (kurz: G-BA) mitteilte, wurden die Beratungen zur Brachytherapie am 17.12.2009 ausgesetzt. Konkret betroffen ist die Brachytherapie mit permanenter Seedimplantation, die bei einem lokal begrenzten Prostatakarzinom zum Einsatz kommen kann.

Zehnjährige Studie

Mit dem Aussetzen der Beratungen, ob die Brachytherapie in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen wird, wurde gleichzeitig eine Studie auf den Weg gebracht, welche eine Laufzeit von zehn Jahren haben soll. Die Durchführung der Studie wird vom Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen geplant.

Ziel der Studie soll es sein, Informationen zur Überlegenheit, Gleichwertigkeit oder Unterlegenheit der Brachytherapie im Vergleich zu anderen Formen der Behandlung des Prostatakrebses zu erlangen. Insbesondere sollen beispielsweise die Unterschiede zur externen Strahlentherapie, zur radikalen Prostatektomie (operativen Entfernung der Prostata) oder zur „Active Surveillance“ (abwartenden aktiven Beobachtungsstrategie) in Erkenntnis gebracht werden.

Mit der geplanten Studie sollen die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Behandlung des Prostatakarzinoms im Frühstadium gewonnen werden, die für eine qualitativ hochwertige Versorgung der betroffenen Erkrankten erforderlich ist.

Die Brachytherapie

Bei der Brachytherapie handelt es sich um eine besondere Form der Strahlentherapie. Im Rahmen dieser Therapie wird eine Strahlenquelle in unmittelbarer oder innerhalb des zu bestrahlenden Körpergebietes durchgeführt. Dies erfolgt meist unter Zuhilfenahme sogenannter Seeds.

Das Wort „brachy“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „nah“ bzw. „kurz“. Das Wort „Seed“ kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „Saatgut“.

Im Rahmen einer Seedimplantation werden über eine Hohlnadel radioaktive millimetergroße radioaktive Körner (Seeds) eingeschossen. In diesen Körnern ist ein kurzlebiges Radionuklid enthalten, welches in wenigen Wochen nahezu vollständig zerfällt. Die Seeds hingegen verbleiben im Körper oder werden auf natürlichem Wege ausgeschieden.

Der Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern.

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