Disease-Management-Programm

Die Disease-Management-Programme der Krankenkassen

Seit dem Jahr 2002 bieten die Gesetzlichen Krankenkassen Disease-Management-Programme an. Hier handelt es sich um strukturierte Behandlungsprogramme, die sicherstellen, dass chronisch Kranke besser und gezielter versorgt werden.

Was sind Disease-Management-Programme?

Die Disease-Management-Programme (DMP) sind eine Versorgungsform, bei der alle Therapieschritte wie zum Beispiel Prävention, Krankenbehandlung, Rehabilitation und Pflege über eine gezielte Fallsteuerung aufeinander abgestimmt werden. Durch diese strukturierten Behandlungsprogramme möchte der Gesetzgeber, dass die vorhandenen finanziellen Mittel gezielt eingesetzt werden und dadurch eine höhere Behandlungsqualität erreicht wird. Gleichzeitig soll für die Versicherten eine weitere Verschlimmerung der Krankheit oder vermeidbare Operationen umgangen werden.

Ein Ziel der Disease-Management-Programme ist auch, dass die Versicherten gezielter und stärker über ihre Erkrankung informiert werden. Die vorliegende Krankheit wird zusammenfassend „gemanagt“ (Krankheitsmanagement).

Für welche Krankheitsbilder es Disease-Management-Programme gibt

Für welche Krankheitsbilder es Disease-Management-Programme gibt, hängt vorrangig von der Häufigkeit der Erkrankung innerhalb der Bevölkerung sowie die damit verbundenen hohen Kosten und die Möglichkeit vermeidbarer Komplikationen durch rechtzeitige Prävention und Behandlung ab.

Aktuell sind vom Bundesversicherungsamt (BVA) in Berlin strukturierte Behandlungsprogramme für die Krankheitsbilder:

  • Diabetes mellitus Typ I und Typ II
  • Asthma
  • Chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD)
  • Brustkrebs
  • Koronare Herzkrankheit (KHK)

zugelassen.

Welche Vorteile Versicherte haben, wenn sie am DMP teilnehmen

Nimmt man als Beispiel einen Patienten mit der Erkrankung Diabetes mellitus Typ II (Zuckerkrankheit). Hier handelt es sich um eine Volkskrankheit (nach Schätzungen leiden fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung an dieser Krankheit), die jedoch – wenn sie nicht richtig behandelt wird – verheerende Folgen haben kann. So kann die Erkrankung im Endstadium z. B. zur völligen Erblindung oder der Amputation der Füße führen.

Wird die Krankheit jedoch richtig behandelt und ärztlich begleitet, kann der Erkrankte bis ins hohe Alter ohne Einbußen der Lebensqualität leben.

Im Rahmen der Disease-Management-Programme wird die Behandlung nur durch Ärzte durchgeführt, die speziell im betreffenden Krankheitsbild eine Zusatzausbildung haben und sich regelmäßig weiterbilden. Die Behandlung zwischen Haus- und Facharzt wird koordiniert und die Verschreibung der Medikamente durch unterschiedliche Ärzte abgestimmt. Ebenfalls finden fest vorgeschriebene Kontrolluntersuchungen statt, die evtl. Schädigungen so rechtzeitig erkennen lassen, dass noch reagiert werden kann. Die Qualität der Therapie wird durch aktuelle medizinische Leitlinien gesichert.

Teilnahme am Disease-Management-Programm ist freiwillig

Die Teilnahme an einem Disease-Management-Programm ist freiwillig. Besteht für eine der o. g. Diagnose Interesse zur Teilnahme, sollte der behandelnde Arzt kontaktiert werden, der die Einschreibung in das Programm in die Wege leitet bzw. hier einen zugelassen Arzt nennen kann.

Die Krankenkassen bieten – wenn man an einem möglichen Disease-Management-Programm teilnimmt – unterschiedliche Vorteile an. Künftig wird auch eine mögliche Teilnahme an einem solchen Programm teilweise davon abhängig gemacht, wie hoch die Belastungsgrenze für Zuzahlungen ist.

Hilfe und Beratung

In allen Angelegenheiten der Gesetzlichen Krankenversicherung hilft Ihnen Helmut Göpfert, Krankenkassenbetriebswirt und Rentenberater gerne weiter. Hier erhalten Sie auch kompetente Hilfe und Unterstützung bei der Durchführung von Widerspruchs- und Klageverfahren.

Bildnachweis: © Erwin Wodicka