Milliardendefizit

Das Jahr 2008 soll mit einem Plus abgeschlossen werden

Obwohl die gesetzlichen Krankenkassen bis zum 30.09.2008 noch ein Gesamtdefizit in der Höhe von 1,5 Milliarden Euro hatten, soll das Jahr 2008 mit einem Plus abgeschlossen werden. Dies teilte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) am 02.12.2008 mit, das gleichzeitig überzeugt ist, dass die Entschuldung der Kassen und der Abbau vom Milliardendefizit bis Jahresende auf einem guten Wege sei.

Obwohl die Krankenkassen Ende September 2008 noch kein positives Finanzergebnis verkünden konnten, soll die Entschuldung Ende 2008 abgeschlossen sein. Betrachtet man die Finanzentwicklung der letzten Jahre, ist ein eindeutig positiver Trend festzustellen. Im Jahr 2003 hatten die gesetzlichen Krankenkassen noch ein Gesamtdefizit von rund sechs Milliarden Euro, Ende 2007 „nur“ noch in Höhe von ca. 3,5 Milliarden Euro.

Kassen mit einem Plus Ende 2008

Obwohl die ersten drei Quartalen 2008 von den gesetzlichen Krankenkassen mit einem Gesamtdefizit in der Größenordnung von fast 1,5 Milliarden Euro abgeschlossen wurden, erwartet das Gesundheitsministerium bis Jahresende ein Plus. Diese Prognose wird damit begründet, dass in den letzten Monaten noch Beitragsmehreinnahmen durch Einmalzahlungen entstehen. Insbesondere das Weihnachtsgeld und die Einmalzahlungen, die in der Metallindustrie vereinbart wurden, versprechen nochmals höhere Einnahmen. Zudem fließt den gesetzlichen Kassen noch die zweite Tranche des Bundeszuschusses zu, die insgesamt 1,25 Milliarden Euro beträgt. Wie bereits in den Vorjahren, wird damit gerechnet, dass die Beitragseinnahmen im letzten Quartal um bis zu 2,5 Milliarden Euro über dem Durchschnitt der ersten drei Quartale liegen.

Steigende Leistungsausgaben

Nicht nur, dass die Einnahmen der Krankenkassen gestiegen sind – auch die Ausgaben sind teilweise merklich gestiegen. Allen voran wurde eine Ausgabensteigerung im Arzneimittelbereich verzeichnet, die mit 5,1 Prozent den stärksten Zuwachs darstellt. Für die ambulante ärztliche Behandlung wurde eine Kostensteigerung von 4,6 Prozent errechnet. Die Krankenhausausgaben stiegen um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Beitragssteigerung 2009

Auch wenn die gesetzlichen Krankenkassen bis Ende 2008 über kein negatives Finanzergebnis verfügen werden, ergibt sich für die gesetzlich Krankenversicherten ab dem Jahr 2009 eine deutliche Beitragssteigerung. Während aktuell der durchschnittliche Beitragssatz der Kassen bei 14,92 Prozent liegt, müssen die Versicherten ab dem 01.01.2009 15,5 Prozent zur Krankenversicherung entrichten. Der Beitragssatz ist dann für alle Versicherten identisch.

Eventuell werden die Versicherten noch zusätzliche Beiträge entrichten müssen, wenn die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds der zuständigen Krankenkasse nicht ausreichen. Der Spitzenverband der Krankenkassen hatte bereits im Oktober errechnet, dass einige Krankenkassen gezwungen sein werden, Zusatzbeiträge zu erheben und errechnete hier einen Durchschnitt von 4,30 Euro pro Monat.

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