Rentnerehepaar

Prozentual höherer Anteil von Erwerbsminderungsrentnern

Die Rentenversicherer verzeichneten im Jahr 2007 einen steigenden Anteil der „neuen“ Erwerbsminderungsrentner unter den Versicherten, die letztes Jahr in Rente gingen. Insgesamt haben die Rentenversicherungsträger letztes Jahr ca. 866.000 Renten bewilligt, hiervon waren 161.515 Bewilligungen für Erwerbsminderungsrenten. Dies entspricht einem prozentualen Anteil von annähernd 18,7 Prozent.

Anteil in Vergangenheit gesunken

Wie die Deutsche Rentenversicherung Bund in Berlin mitteilte, ist der Anteil der Erwerbsminderung zur Gesamtzahl der Neurentner im Vergleich zum Jahr 2006 leicht gestiegen. Von den Neurentnern betrug der Anteil der Erwerbsminderungsrentnern im Jahr 2006 nur 17,4 Prozent. Diese Entwicklung stellte die Deutschen Rentenversicherung deshalb besonders heraus, da in den vergangenen 15 Jahren der Anteil der Erwerbsminderungsrentnern kontinuierlich gesunken ist. So betrug vor 15 Jahren der Anteil der Rentner, die eine Rente wegen Erwerbsminderung bewilligt bekamen noch mehr als 25 Prozent am Gesamtanteil der neu bewilligten Versichertenrenten.

Ursache

Die Deutsche Rentenversicherung begründete die Trendwende hinsichtlich der steigenden Bewilligungszahlen bei den Erwerbsminderungsrenten (damit steigender Anteil bei Neurentnern) mit den zunehmenden psychischen Belastungen am Arbeitsplatz. Seit Jahren nehmen nach einer Analyse der Rentenversicherungsträger Depressionen und andere seelische Erkrankungen einen immer größeren Raum ein.

Erschreckend ist die Zahl, welches Ausmaß die psychischen Probleme annehmen. So wurden 40 Prozent aller erwerbsgeminderten Frauen eine Rente wegen psychischen Problemen genehmigt. Vor 15 Jahren machten psychische Probleme „nur“ ca. 20 Prozent aus. Auch bei den Männern zeigt sich eine ähnliche drastische Entwicklung.

Trendwende fraglich

Ob durch den erstmals seit 15 Jahren steigenden Anteil der Erwerbminderungsrentnern am Gesamtanteil der Neurentner eine Trendwende eingetreten ist, kann aktuell noch nicht gesagt werden. Daher ist die Entwicklung der nächsten Monate und Jahre zu beobachten.

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