Geldscheine, Münzen

Pflegeversicherungsbeitrag steigt ab 01.07.2008

Lange war es unklar, ob bzw. in welcher Form die Pflegeversicherung noch in dieser Legislaturperiode reformiert wird (s. hierzu auch Reformbedarf der Pflegeversicherung und Pflegeversicherungsbeitrag kann auf über 2,2% steigen).

Nun haben sich Union und SPD darauf geeinigt, den Beitragssatz zum 01.07.2008 um 0,25% zu erhöhen. Der Pflegeversicherungsbeitrag beträgt dann 1,95% bzw. für Kinderlose 2,2%. Um eine Steigerung der Lohnnebenkosten zu vermeiden, soll bereits zum 01.01.2008 der Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung um 0,3% gesenkt werden.

Beitragssatzsteigerung bringt zeitlichen Spielraum

Durch die Beitragssatzerhöhung soll bis zum Jahr 2015 eine finanzielle Sicherheit bestehen, dass die Leistungsausgaben der Pflegeversicherung gedeckt sind. Dadurch wird ein zeitlicher Spielraum geschaffen, in dem weitere Reformschritte umgesetzt werden können.

Leistungen werden verbessert

Der Entwurf zur Reform sieht vor, dass die Versorgung von Demenzkranken verbessert wird. Nach der aktuellen Gesetzeslage werden jährlich bis zu 460,00 € nur dann gewährt, wenn bei dem Betroffenen mindestens die Pflegestufe I vorliegt. Künftig soll die finanzielle Unterstützung für Demenzkranke dahingehend verbessert werden, dass die Leistungen von der Pflegestufe entkoppelt werden. Ebenfalls sollen die Leistungen für Demenz-, Alzheimer- und psychisch Kranke sowie für geistig Behinderte von 460,00 € auf bis zu 2.400,00 € erhöht werden.

Pflegesätze sollen dynamisiert werden

Nachdem seit Einführung der Pflegekasse die Pflegesätze stets unverändert waren, sollen diese nun dynamisiert (erhöht) werden. Damit werden steigende Pflegekosten ausgeglichen und ein Abrutschen der Pflegebedürftigen in die Bedürftigkeit wird vermieden bzw. abgefedert.

Auch Rentner sind von der Beitragssatzerhöhung betroffen

Nachdem die Rentenbezieher den Beitrag zur Pflegeversicherung in voller Höhe alleine tragen, werden durch die Beitragssatzerhöhung um weitere 0,25% verminderte Renten ausgezahlt.

Hilfe und Beratung

In allen Angelegenheiten der Gesetzlichen Pflegeversicherung hilft Ihnen die Rentenberatung Helmut Göpfert gerne weiter. Hier erhalten Sie auch kompetente Unterstützung in Widerspruchs- und Klageverfahren.

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